Von Daniel Slobodin
Mit dem Frankfurter Rennen habe ich eine besondere Verbindung, zum einen war das mein erstes Rennen vor 3 Jahren, zum anderen wollte ich mich für die halbe Sekunde revanchieren, die mir letztes Jahr beim Bergkönig auf den KOM fehlten.
Dank meiner Tante Viktoria gestaltete sich Anreise und Unterkunft sehr angenehm.
Am Renntag bestätigte sich leider der Wetterbericht der letzten Tage, in Frankfurt angenehm kühl und 7-12 Grad, am Feldberg jedoch kalte 2-3 Grad. Außerdem sollte es sehr windig werden. Ich entschloss mich für Knielinge und Langarmtrikot, eine gute Entscheidung.
Um halb 8 rollte ich gemütlich die 10 km nach Eschborn zum Start, dann hieß es erstmal warten und frieren im 1. Startblock. Kurz vor Start um 08:45 haben sich die Organisatoren einen schönen Spaß erlaubt. Ein VIP Block, bestehend zum Beispiel aus Fahrern des Skoda Jedermann Teams, wurde vorgelassen. Es kam wie es kommen musste: Der Start war sehr hektisch, da wir erstmal an den VIP Fahrern vorbeifahren mussten. Aber meine Taktik war wie auch letztes Jahr: Nie vorne fahren, sondern schön ein paar Reihen hinter der Spitze bleiben. Vorne ist es in der engen Frankfurter City einfach zu hektisch. Da ich die Strecke gut kenne, erkannte ich Gefahrensituationen, noch bevor es zu heikel war. Trotzdem war ich froh, als wir Frankfurt über eine breite Schnellstraße wieder verließen. Nach der Schnellstraße folgten noch einige Engstellen in Form von Inseln und Kreiseln. Nach leichtem auf und ab erreichten wir dann Bad Homburg, das wir durch die schöne Fußgängerzone passierten. Bald darauf kamen wir nach Oberursel, wo sich erstmal die Kurzstreckenfahrer verabschiedeten.
Dann ging es auch schon langsam bergauf Richtung Großen Feldberg. Sobald wir die Zeitmessmatten passierten, fuhr ich vor in die Spitzengruppe. Wir wechselten uns in der Führung ab, leider blieb ich recht lange vorne, da mehrere Strassackerfahrer nicht wechseln wollten. Nach der großen Kurve folgten mehrere Attacken, u.a. von Jörg Ludewig, denen ich gut folgen konnte. Die letzten 1,5 km waren hart, die Beine nicht mehr frisch, einer attackierte, ich konnte leider trotz vollem Einsatz nicht folgen, sodass ich noch als 3. an der Bergwertung ankam. Schade, aber nächstes Jahr bin ich wieder dabei.
Danach ging es lange bergab, die Beine waren schwer, da man dank starkem Wind mittreten musste. Am Ruppertshainer Berg bekam ich wieder die Spitze zu sehen. Aufgrund der Kürze des steilen Anstiegs schaffte ich es leider nicht wieder aufzuschließen. Nach der Abfahrt befand ich mich in einer größeren Verfolgergruppe. Wir arbeiteten gut zusammen, sodass wir den letzten schweren Anstieg Mammolshainer Berg schnell erreichten. Mein Plan dort ging auf, meinem Tempo bergauf in der bis zu 20 Prozent steilen Steigung konnte niemand folgen. Vor allem im Wohngebiet war die Stimmung dank der vielen Zuschauer richtig gut, ich flog förmlich hoch. Kurz vor Ende des Anstiegs sammelte ich noch einen Fahrer aus der Spitze auf. Das sorgte für einen extra Schub Motivation!
In der Abfahrt blieben wir zusammen und wechselten uns auf den letzten acht flachen Kilometern mit der Führung ab. So schafften wir es nicht eingeholt zu werden. Ein letzter Schlusssprint und ich erreichte das Ziel als 22. Gesamt und 8. AK mit einem Schnitt von knapp 38 km/h. Am Berg wurde ich 33. mit wenigen Sekunden Rückstand. Nicht ganz so gut wie erhofft, aber die Konkurrenz war dieses Jahr viel stärker als letztes Jahr, vor allem, da große Teams wie Strassacker dabei waren. Aber so bin ich motiviert nächstes Jahr wieder in Frankfurt zu starten, mit noch besserem Ergebnis.