von Thomas Gschnitzer
Der Granfondo Colnago, knapp 160 km mit 2000 hm, sollte die erste Belastungsprobe nach der langen Winterpause werden.
Nach dem ich in der Woche zuvor gesundheitliche Probleme hatte, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich überhaupt starten könnte. Die definitive Entscheidung habe ich dann am Vortag der Veranstaltung getroffen.
Das fast vollzählig angereiste Racing Team WINAX – food artists stand bei guten Bedingungen am Start.
Ich persönlich hatte keine allzu großen Erwartungen, da es erst meine 7. Fahrt im Freien sein sollte.
Als der Startschuss pünktlich um 07:30 Uhr fiel, waren die Favoriten bereits außer Reich- und Sichtweite, da sie sich einfach zu weit vorne, im ca. 4.000 Fahrer starken Feld befanden. Dennoch versuchte ich, voll motiviert, weiter noch vorne zu arbeiten.
Schon nach wenigen Kilometern kam mir mehrmals der Gedanken, dass mein Tempo/Intensität, für meinen derzeitigen Trainingszustand eigentlich viel zu hoch ist und ich es so niemals bis ins Ziel schaffen könne. Das coole Gefühl in meinem Kopf, nach Monaten voller „Tempo-Abstinenz“ behielt jedoch die Oberhand ;-). Und außerdem hatte ich ja immer noch die Option, bei Kilometer 90, auf die kürzere Strecke (105 km) abzubiegen.
Die Strecke setzte sich aus drei längeren Anstiegen, mit vielen kleinen Hügeln dazwischen, einigen technisch anspruchsvollen Abfahrten und vielen Flachstücken zusammen.
Bald nach dem ersten langen Anstieg fand ich mich in einer ca. 25 Mann starken Gruppe, mit einigen bekannten Gesichtern, wieder, die nach und nach auf ca. 40 Fahrer anwuchs und ab Streckenteilung (bei km 90) wieder auf 15 schrumpfte.
Entgegen meiner Befürchtungen hatte ich bergauf keine Schwierigkeiten der Gruppe zu folgen, im Gegenteil, ich konnte, ganz zu meiner Überraschung, teilweise sogar das Tempo vorgeben. Es machte richtig Spaß!
Wesentlich mühsamer waren die Flachpassagen. An ein, auch nur halbwegs gut funktionierendes Kreiseln war nicht zu denken. Der Großteil der Gruppe war sich scheinbar zu schade mal für ein paar Sekunden im Wind zu fahren... Bis ins Ziel wurde die Sache dann zu einer ziemlichen „stop-and-go“-Fahrt.
Ins Ziel hab ich’s jedenfalls geschafft und konnte am Ende, angesichts meines noch nicht so richtig gestarteten Trainings, einen soliden 42. Gesamt- und 8. Altersklassenrang erreichen. So gesehen war das „Zwiften“ im Winter doch nicht ganz um sonst :-) .
Für mich war’s ein super Kurzurlaub in Desenzano / Gardasee, in bester Gesellschaft!
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